Oberaudorf – Der Widerstand gegen neue Gleise im bayerischen Inntal geht weiter. Mit lautstarkem Protest entlang des kürzlich vorgestellten Trassenverlaufs machten Anwohner und Bürgerinitiativen ihre Ablehnung deutlich.
Am 24. April 2021 ab 15.00 Uhr ertönte als Vorgeschmack auf die Güterzüge alle 5 Minuten eine „Lärmwelle“ mit 230 Stundenkilometern entlang der geplanten Trasse von Ostermünchen nach Oberaudorf. „Ob Sirenen, Töpfe, Trillerpfeifen, Trompeten, Kuhglocken – alles was lärmt war willkommen“, hieß es in der Einladung der Bürgerinitiativen.
Die Aktion aller 18 Bürgerinitiativen im Inntal stand unter dem Motto „Wir ziehen an einem Strang“. Bereits am Mittag gegen 13.00 Uhr starteten Teilnehmer aus nun nicht mehr direkt von dem Trassenverlauf betroffenen Orten in einem Traktor- und Auto-Korso zu Orten entlang des nun festgelegten Gleisverlaufs.
Vor zehn Tagen hatte die Deutsche Bahn mitgeteilt, dass die neuen Gleise des sogenannten Brenner-Nordzulaufs östlich von Rosenheim und Inn verlaufen sollen. Es ist mit 60 Prozent Tunnel-Anteil auf 54 Kilometern die aufwendigste der zuletzt vier Varianten.
Bürgerinitiativen lehnen einen Neubau dennoch weiter ab. Sie verlangen eine Modernisierung und einen Ausbau der bestehenden Gleise. Es gebe keinen nachgewiesenen Bedarf für den Neubau.

Text: Einsatzfoto.at