Im Vergleich zum Vorjahr nahmen, entgegen dem Trend der letzten Jahre, die Einsatzzahlen in der Silvesternacht beim Jahreswechsel 2019/2020 um 30% zu.
Wie schon in den Jahren zuvor wurde auch heuer die Dienstmannschaft um ein Vielfaches aufgestockt. Im Gegensatz zu einer normalen Nacht mit fünf diensthabenden Mitarbeitern/innen, standen zum Jahreswechsel 16 Mitarbeiter/innen für die einsatzstärkste Nacht des Jahres im Dienst, weitere waren in Bereitschaft.
In der Kernzeit von 23:30 Uhr und 2 Uhr gab es insgesamt 160 Alarmierungen und Dispositionen (aller Blaulichtorganisationen). Über die gesamte Silvesternacht (19 Uhr bis 5 Uhr) führten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstelle Tirol 421 Alarmierungen und Dispositionen der Tiroler Blaulichtorganisationen (Vergleich Jahreswechsel 2018/2019: 324 Alarmierungen, +30%) durch und unterstützten diese im Einsatzgeschehen.

Auflistung der Alarmierungen (Vergleich 2019/20 zu 2018/19)
Rettungsdienst Tirol: 346/287
Feuerwehr: 69/35
Bergrettung: 6/2
Summe: 421/324
(aufgeführt sind nur Organisationen, die auch Einsätze abarbeiten mussten)

Während der Kernzeit wurden mehrere Rauchentwicklungen im Bereich von Dachstühlen gemeldet, die von den alarmierten Einsatzkräften glücklicherweise nicht bestätigt werden konnten. Von den Tiroler Feuerwehren mussten aber zahlreiche Kleinbrände abgearbeitet werden.

Von 23:30 bis ca. 5:00 Uhr kam es zu zahlreichen Rettungsdiensteinsätzen aufgrund von Stürzen oder zu viel Alkohol. Der Tiroler Rettungsdienst musste leider auch zu einigen Patienten mit Verletzungen durch Feuerwerkskörpern ausrücken. Gegen kurz nach 04:00 Uhr kam es im Brettfalltunnel auf der B169 Zillertalstraße zu einem Verkehrsunfall, ein PKW touchierte die Tunnelwand. Von der Leitstelle Tirol wurde der Tunnel umgehend gesperrt, der Rettungsdienst sowie die Feuerwehr Strass im Zillertal alarmiert. Zwei Patienten wurden abtransportiert. Kurz vor 06:30 Uhr wurde in Innsbruck ein Balkonbrand gemeldet. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck steht mit der freiwilligen Feuerwehr Hötting, dem Rettungsdienst, der Polizei sowie der TIGAS aktuell (Stand: 07:00 Uhr) noch im Einsatz. Ob dieser Brand mit der Silvesternacht in Zusammenhang steht ist derzeit noch nicht bekannt.

Seit September 2019 wird in Tirol die telefonische Gesundheitsberatung 1450 angeboten. In der Silvesternacht von 19 Uhr bis 5 Uhr wurden 10 Beratungen durchgeführt.
Die Leitstelle Tirol nimmt landesweit die Notrufe 122 Feuerwehr, 140 Bergrettung und 144 Rettungsdienst entgegen und ist für die Disposition und Einsatzunterstützung aller Einsatzorganisationen (mit Ausnahme der Polizei) im Bundesland verantwortlich.

Text: Leitstelle Tirol