Stundenlang hing ein Lkw am Wochenende auf einer steilen Bergstraße in Münster (Tirol) fest, für die das 40-Tonnen-Gefährt definitiv nicht gemacht ist. Die Situation war – im wahrsten Sinne des Wortes – so verfahren, dass der Lenker sogar am Berg übernachten musste. Um den Laster wieder ins Tal zu bugsieren, musste die Feuerwehr anrücken.
Die steile Bergstraße im Münsterer Ortsteil Grünsbach führt eigentlich zu einer Berghütte auf 1575 Metern Seehöhe im Rofangebirge. Für 40-Tonner ist der einspurige Weg nicht gemacht, schon gar nicht im Winter.

Dennoch vertraute der ungarische Fahrer seinem Navi scheinbar blind. Dieses lotste ihn auf den Bergweg – obwohl er eigentlich zu einer Tankstelle im Nachbarort Brixlegg wollte. „Wie er dahin kommt, ist mir ein Rätsel“, erklärte ein zuständiger Polizist der „Krone“.

Als der Fahrer seinen Fehler bemerkte, war es jedenfalls schon zu spät. „Er wollte eigentlich zu einem Parkplatz fahren, der ein bisschen weiter oben vor einer Schranke liegt, und dort umdrehen“, erklärte die Polizei. Doch trotz Schneeketten kam der mit Papier voll beladene Sattelzug schließlich weder vor noch zurück. Anstatt gleich um Hilfe zu rufen, verbrachte der Ungar eine sicher nicht sehr angenehme Nacht am Berg – möglicherweise in der Hoffnung, am nächsten Tag mehr ausrichten zu können.

Doch daraus wurde nichts. Am Samstagmorgen musste schließlich doch die Feuerwehr her – und stand erst einmal vor einer Herausforderung. „Auf der Straße kommt kein Kran zu“, schilderte die Polizei, und Thomas Moser, Kommandant der FF Münster, ergänzt: „Wir haben den Lkw daher halb entladen müssen.“

Hilfe bekamen die Einsatzkräfte dabei von einem Transportunternehmen. Anschließend wurde der Lkw ein Stück nach oben geschoben, „und jemand von uns hat ihn dann runtergefahren“. Am Samstagvormittag konnte der Einsatz beendet werden, nachdem die Ladung wieder im Anhänger verstaut war.

Text: Krone.at/Tirol