Dramatische Bergung eines 56-Jährigen am Dienstag aus dem Inn bei Kufstein (Tirol): Wasserretter Jürgen Kapella hat sein Büro in Deutschland – und war doch nah an der Unfallstelle und schnell vor Ort. Die Hintergründe des Vorfalls sind vorerst rätselhaft.

Die Staatsgrenze spielt seit fast zwei Jahrzehnten keine Rolle, wenn der 57-Jährige aus Kiefersfelden mit Wasserrettungs-Kollegen aus Kufstein übt – oder wie am Dienstagnachmittag zu einem Ernstfall ausrücken muss! „Der Alarm hat mich in meinem Büro erreicht, das im früheren Grenzgebäude liegt“, schildert Kapella. Er schnappte sich seine Einsatzweste, lief über die Bahngeleise und sah schon eine Polizeistreife vor Ort. Ein Passant hatte Alarm geschlagen, weil ein Mann im Inn gelegen war. „Er dürfte über die Böschung gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen sein. Bewusstlos trieb er dann etwa 15 Meter weit im Wasser“, fasst Kapella die Schilderungen des Ersthelfers zusammen. Dieser hatte das Opfer bereits aus dem Wasser gezogen.

Verlorene Mütze und Blutspuren gefunden

„Ansprechbar war der Mann nicht, wir haben ihn dann bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt, er hatte offensichtlich eine Kopfverletzung erlitten.“ Die verlorene Mütze und Blutspuren wiesen auf die genaue Stelle des Sturzes hin. Der Mann wurde in das Krankenhaus Kufstein eingeliefert und liegt auf der Intensivstation.

Meist mit Totbergungen konfrontiert
Doch warum war der Mann dort unterwegs? Die Polizei konnte ihn daher noch nicht befragen und die Hintergründe des Vorfalls noch nicht klären. Klar ist inzwischen die Identität des Opfers: Es handelt sich um einen 56-jährigen Einheimischen. „Ich wünsche ihm, dass er wieder völlig gesund wird“, sagt Kapella. Der Wasserretter ist ansonsten meist mit Totbergungen aus dem Inn konfrontiert.

Text: Krone.at/Tirol