Die Feuerwehren sind umfangreicher gefordert denn je. Brände, Naturkatastrophen, Unfälle und die Bergung von gefährlichen Stoffen gehören zum Standardrepertoire der HelferInnen. „Gerade Schadstoffeinsätze sind für die eingesetzten Mannschaften oft gefährlich, kräfteraubend und meistens sehr zeitintensiv“, erzählt Andreas Oblasser, Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter im Bezirk Kufstein. Drohnen könnten helfen, überlegte sich ein Team an der Fachhochschule Kufstein und entwickelte seit 2020 in enger Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrverband einen Sensorball mit ausgeklügelter Technik im Inneren. Zur hochgenauen Positionsbestimmung der Drohne wird Satellitennavigation mit Echtzeitkorrekturdaten des Dienstes NAVCAST der Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (DLR GfR) aus Bayern genutzt, den diese gemeinsam mit ihren Partnern Spaceopal und Telespazio entwickelt haben. Der Sensor, der mit der Drohneim Einsatzgebiet abgelegt wird, liefert detaillierte Daten über allfälli-ge Gefahrenstoffe in den Dämpfen. Damit haben die Helfer einen raschen Überblick und können entsprechend ausgerüstet den Einsatz beginnen. Der neuartige Sensorball aus dem 3D-Drucker wurde gestern Vormittag bei der großen Bezirksübung mit rund 450 HelferInnnen von Feuerwehren, Samariterbund, dem Roten Kreuz und Bergrettung erstmals eingesetzt. Im weitläufigen Betriebsgelände der Rohrdorfer Zementwerke in Schwoich warteten dabei auf die HelferInnen nicht nur Übungen mit Gefahrengut, sondern noch viele andere.

Text: Tiroler Tageszeitung