Seit letztem Wochenende verrichten die SanitäterInnen und NotärztInnen des Rettungsdienstes Tirol ihren Dienst mit Schutzmaske. Diese Maßnahme ist ist zwar ungewohnt, jedoch zum Schutz aller PatientInnen, aber auch zum Schutz der MitarbeiterInnen erforderlich.

Die Bilder, die wir seit einigen Monaten aus China gewohnt sind, sind nun auch bei uns Realität. Seit Samstag, 21. März, sind alle Teams des Rettungsdienstes Tirol mit Schutzmasken unterwegs, ganz unabhängig davon, ob es sich um einen möglicherweise mit dem Corona Virus infizierten oder einem am Corona Virus erkrankten Patienten handelt. Dieses für viele ungewöhnliche Bild kann unsicher machen, ist aber eine unumgängliche Sicherheitsmaßnahme. Warum?

Wir schützen uns – und die PatientInnen
„Gesichtsmasken gehörten auch schon vor der Corona Krise zur Ausstattung unserer Rettungsautos, nur waren sie eben seltener zu sehen“, meint dazu Tirols Gesamteinsatzleiter des Roten Kreuzes, Andreas Karl. „Wir verhindern damit eine Ansteckung mit einer Krankheit durch Tröpfcheninfektion.“ Genau dieser Übertragungsweg besteht beim Corona Virus. Bei der Tröpfcheninfektion wird eine große Anzahl der Viren durch Sprechen, Husten oder Niesen durch die Luft geschleudert. Wenn nun ein Mensch in unmittelbarer Nähe zum Sprechenden, Hustenden oder Niesenden steht, atmet er diese Tröpfchen ein und die Viren dringen in den Körper ein. „Der beste Schutz wäre Abstand halten“, so Karl weiter, „das ist aber für ein Rettungsteam in der Regel nicht möglich, weil die Betreuung eines Patienten per se Nähe bedeutet. „Um unsere Teams zu schützen, aber auch um die PatientInnen zu schützen, tragen unsere MitarbeiterInnen nun bei jedem Transport oder Einsatz eine Schutzmaske“.

Hygienische Bedingungen auch beim Tragen der Maske einhalten

„Auch das Tragen der Masken unterliegt hygienischen Bedingungen“, sagt Thomas Fluckinger, Chefarzt des Roten Kreuzes Tirol und ärztlicher Leiter im Krisenstab des Roten Kreuzes. „Die Masken werden regelmäßig gewechselt und maximal 12 Stunden durchgehend getragen. Auch ist es erforderlich, dass die Aussenseite der Masken nicht berührt wird. Durchnässte oder mit den Fingern kontaminierte Masken würden ihre Wirkung verlieren“.

Eine ungewöhnliche Situation für die MitarbeiterInnen
Auch für die MitarbeiterInnen im Rettungsdienst ist das ständige Tragen der Schutzmaske eine neue Erfahrung. Magdalena Sailer ist ehrenamtliche Rettungssanitäterin beim Roten Kreuz in Telfs. Sie hilft derzeit im Rettungsdienst aus und sagt: „Anfänglich war die Maske schon recht unangenehm, weil sie auf der Nase drückt. Aber man gewöhnt sich schnell daran. Ich finde sie nicht mehr schlimm“. Was für die Sanitäterin auch neu war ist die Reaktion der Menschen. „Viele fühlen sich verunsichert und fragen, ob das wirklich nötig sei“, so Sailer. „Wir klären die Menschen dann auf und sagen, dass es zu unser aller Schutz jetzt richtig ist, wenn wir Masken tragen, auch dann, wenn kein Corona Verdacht oder Corona Fall vorliegt“, ergänzt die Rettungssanitäterin.

Eine Reihe von sinnvollen Maßnahmen
Das Tragen der Schutzmasken ist eine von vielen sehr sinnvollen Maßnahmen, die im Rettungsdienst nun umgesetzt werden, um die Corona Krise zu bekämpfen. „Unsere Teams reinigen die Autos nach jeder Fahrt, der Patientenkontakt wird kurz gehalten, meist ist es auch nur eine MitarbeiterIn, die den unmittelbaren Kontakt zum Patienten hat“, sagt Thomas Fluckinger. Zusätzlich wird auch eine Schürze und eine Schutzbrille getragen. Handschuhe sind ohnedies verpfichtend“, so der Arzt. „Uns ist bewusst, dass unser Auftreten im Moment ein anderes ist, auch für uns RettungssanitäterInnen. Wir bitten die Menschen uns zu unterstützen, indem sie die Maßnahmen mittragen und keine Angst davor haben“, sagt Rettungssanitäterin Magdalena Sailer abschließend.

Text: Rotes Kreuz Tirol