Extreme Wetterereignisse und die neue telefonische Gesundheitsberatung haben die Leitstelle Tirol im vergangenen Jahr beschäftigt. Zudem galt es, ungewöhnlich viele Spezialeinsätze zu bewältigen. In Summe disponierte die Leitstelle in Tirol 344.316 Einsätze und Transporte.

Die nordische Ski-WM in Seefeld, Bombendrohungen in Innsbruck, die Gasexplosion in St. Jodok, Abstürze von Klein- und Segelflugzeugen in Brandenberg und in der Leutasch und ein flächendeckender Telefonausfall im A1-Netz im Oktober: Diese nicht alltäglichen Ereignisse haben die Leitstelle Tirol im Jahr 2019 gefordert. Der viele Schnee im Jänner und November in Osttirol, sowie das Hochwasser im Juni, sorgten ebenfalls für Sondersituationen über mehrere Wochen hinweg, betonte Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol.

Einsatzstärkste Tage im Februar
Besonders häufig im Einsatz standen die Tiroler Rettungsorganisationen und Feuerwehren zwischen dem 17. und 19. Februar 2019: Der einsatzstärkste Tag über alle Bereiche hinweg war der 18. Februar, ein Freitag mit 1.736 Einsätzen. Das war auch der Tag, an dem die Rettung mit 788 Mal am Öftesten gerufen wurde. Das schöne Wetter und die „Tulpen-“ bzw. Semesterferien lockten unzählige Einheimische und Touristen auf Tirols Pisten und führten zu zahlreichen Freizeitunfällen. Der Notarzthubschrauber wurde an diesem Tag 106 Mal alarmiert, die alpine Rettung 172 Mal.

Insgesamt wurden im Jahr 2019 ebenso oft Hilfe aus der Luft angefordert wie 2018, nämlich rund 9.800 Mal. Die Bergrettung war im letzten Jahr rund 2.400 Mal im Einsatz.

Gesundheitsberatung 1450 und neues System
Im Herbst startete auch in Tirol die telefonische Gesundheitshotline „1450“. Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger führten bis zum Jahresende knapp 2.000 Beratungen durch. Die häufigsten Symptome waren Schmerzen, Husten, Erbrechen, Schwindel und Grippe – während der Grippewelle waren es rund 40 Anrufe täglich. Den Anruferinnen und Anrufern wurde in den meisten Fällen eine Behandlung innerhalb eines bestimmten Zeitraumes empfohlen. In weniger als 100 Fällen musste die Rettung gerufen werden.

Im Frühjahr 2021 kommt in der Leistelle ein neues Einsatzleit- und Kommunikationssystem zum Einsatz, das zu einer Reduktion der technischen Schwierigkeiten führen soll, sagte Geschäftsführer Bernd Noggler. Der Grundstein dafür wurde im letzten Jahr gelegt, die Umsetzung wurde bereits an die Firma Hexagon und ihre Partner vergeben.

Text: tirol.orf.at