Die Polizei hat Montagmittag Details zu den Ermittlungen nach dem Leichenfund am Sonntag in Kufstein bekanntgegeben. Der Studentin sei mehrfach auf den Kopf geschlagen worden, sagt der Ermittlungsleiter Walter Pupp. Einen Hinweis auf den oder die Täter gebe es noch nicht.

„Die Obduktion hat eindeutig ergeben, dass die junge Frau durch fremde Hände zu Tode kam“, sagte der Leiter des Landeskriminalamtes, Walter Pupp, bei der Pressekonferenz. Die 20-jährige Studentin aus Frankreich mit dem Vornamen Lucille sei durch mehrere heftige Schläge auf den Kopf gestorben. „Es waren heftige Schläge im Kopfbereich. Es war stumpfe Gewalt“, erläuterte Pupp weiter.
Handtasche und Handy fehlen
Eine Tatwaffe konnte noch nicht gefunden werden. Noch wissen die Ermittler auch nicht, mit welchem Gegenstand der jungen Frau auf den Kopf geschlagen worden sei. Offen ist auch, ob es sich um einen oder mehrere Täter gehandelt hat. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Studentin alleine unterwegs war. „Wir wissen nicht, ob sie der Täter begleitet hat oder ob sie zufällig auf ihn getroffen ist“, führte Pupp aus.

Auch ein mögliches Motiv betreffend tappen die Ermittler noch im Dunkeln. Hinweise auf ein Sexualverbrechen gebe es nicht. Die Handtasche und das Handy der Frau seien aber verschwunden. „Ob es sich um einen Raub handelt, ist unklar“, so Pupp. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tatort in unmittelbarer Nähe des Fundortes der Leiche sein dürfte.

Handygespräch riss ab
„Wir sind dabei, die letzten Stunden und Minuten zu rekonstruieren“ erklärte Pupp. Derzeit können die Ermittler sagen, dass die Studentin nach 23.00 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag ihre Wohnung verlassen hatte. Sie sei dann zu Fuß über die Innbrücke gegangen. „Um 23.45 Uhr hat sie noch mit einer Studienkollegin mit dem Handy kommuniziert“, berichtete der Ermittlungsleiter. Lucille habe ihr gesagt, sie würde in Kürze bei ihr sein. Dann sei der Handykontakt abgerissen. Der Freundin war es trotz mehrerer Versuche nicht mehr gelungen, Lucille telefonisch zu erreichen. Da sie am nächsten Tag auch nicht in ihrer Wohnung war, wurde Vermisstenanzeige erstattet. Die Leiche der 20-Jährigen wurde kurz vor 11.00 Uhr am Sonntag am rechten Innufer in Kufstein gefunden.

Seit vier Monaten in Kufstein
Die Studentin stammt aus der Nähe von Lyon in Frankreich. Sie nahm in Kufstein an einem Austauschprogramm für Studierende teil und lebte seit vier Monaten in der Münchner Straße in Kufstein. Ihre Freundin, die sie besuchen wollte, wohnt in der Salurner Straße.

Die Polizei sucht dringend Zeugen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag Beobachtungen gemacht haben, die im Zusammenhang mit der Tat stehen könnten.

Textquelle: tirol.ORF.at